Aktuelles

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BEITRÄGE ZUR THEMATIK DER WEBSITE

Auftaktbeitakt zur K4.0 von Volker Heyse

Kreativität in Vergangenheit und Zukunft von Dieter Skrobotz

Aussagen Gedanken, Meinungen mehrere Autoren

TRIZ am Wendepunkt von Dieter Skrobotz

„Computer-Zukunft der Kraetivität? von Klaus Stanke

Umgang mit Kreativität von Klaus Busch

Kreativität & Computer und der „kreative Kick“ von Klaus Stanke

Patente und Digitalisierung – Interview mit Ingo Weissfloh

Möglichkeiten und Grenzen von KT (Kreativitätstechniken) 2024 -Stanke

Kann es jemals“Künstliche Kreativität“ (KK) geben –von Dietmar Zobel


Infos zur WEBSITE meist mit kurzem Inhalt

und Buchankündigungen und -besprechungen

In unregelmäßigen Abständen sollen ‚Kurze Beiträge‘, Informationen und Kommentare hier erscheinen, so auch zu Veröffentlichungen von Büchern und Beiträgen, die zu unserer Thematik relevant sind.


Wir wünschen Ihnen ein deutlich besseres 2024 als das vergehende Jahr, Gesundheit und viele Erfolge mit KTDezember 2023


Auf der Auftaktsete sind auch einige aktuelle Orientierungen zu finden!


In den letzten Monaten sind drei neue Bücher aus dem Kreis vom überaus fleißigen Prof. Klaus Henning Busch u.a. erschienen.

Zu erstem siehe Rezension unten.

Das zweite behandelt in einfacher Form für junge Jugendliche und etwas umfassender und tiefgründiger, trotzdem in einfacher Form für die schon eigene Ausarbeitungen (z.B. im Studium) Anfertigenden methodische Hinweise zu kreativitätsrelevanten Vorgehen.

Und das dritte behandelt, was der Titel (s. o. + „Innovative Impulse für die erfolgreiche Gestaltung von Lernprozessen“) angibt. „Es gibt Lehrenden praktische Werkzeuge in die Hand, um den Lehrstoff didaktisch-methodisch effizient und zugleich locker und verständlich zu vermitteln. … und schlägt… eine Brücke zu … schöpferischen Denk und Arbeitsweisen …“

Rezenssion zu

Busch, Busch, Heyse, Nobach: „Methodik der Innovation“. Grundrechenarten des kreativen Problemlösens. SpringerGabler 2023

Es ist ein großes Verdienst, was die Autoren dieses komplexen Themas leisten. Mit dem Buch wird die Breite dieser Thematik deutlich, wieviel unterschiedliche Kompetenz dabei gefragt ist und wie schwer es ist, hier genügend Anleitung zu geben. Besonders hervorzuheben sind aus Rezensentensicht die Kapitel 2, 3, 5, 6.3-6.7 und die leichtfüßige Einführung. Damit stellt sich für den Nutzer schon der nötige Nutzeffekt des Buches ein. Das gelingt, trotzdem der Text zwar viel auf Definitionen und Forderungen statt auf eine nötige Handlungsorientierung und Anleitung setzt; dafür hätten es durchaus 50 Seiten mehr sein können, aber die meist kurzgefassten Aussagen geben genügend Hinweise auf Nötiges und das Ziel, den Gesamtprozess konzentriert zu erfassen, hat berechtigten Vorrang. Also eine gute Veröffentlichung, die auch vom Ansatz her gegen die unnötige Vielfalt an unterschiedliche Methoden vorgeht.

Was wünscht sich der Rezensent aber anders bzw. was empfiehlt er für die nächste Auflage?

Anfangs bei den Kreativitätsregeln – ein guter Start! – sollte für die kreativen Aufgabenstellungen (AST) eine Regel aufgenommen werden, die die AST in ihrer Bedeutung für die Thematik wertet und dabei beachtet, dass nahezu alle gestellten AST Mängel haben, vergiftet bzw. uneaxkt sind …  weil ja eine solche AST Neues erfordert und das Neue eigentlich unbekannt ist, und Unbekanntes schwer zu beschreiben ist. Das Kapitel 3 macht diesen Nachteil aber vollauf wett. Negatives zu benennen, hilft beim praktischen Überwinden. Das fehlt auch bei den Hemmnissen für den Innovationsprozess. Dort leisten auch Beteiligte – Nachteile fürchtend – nicht selten sehr erfolgreichen Widerstand. Das beschreibt Heister [Bildung, Erfindung, Innovation. Band 2 Verlag Induso Bonn 2013] sehr überzeugend bis zur Erfindungsfeindlichkeit in der deutschen Wirtschaft. Leider fehlt diese Quelle und das eingehen auf eine solche sehr reale Situation.

Die Orientierung auf die Grundbausteine Analogien, Variieren und Kombinieren reicht keineswegs aus für anspruchsvolle Lösungen. Schon in der Systematischen Heuristik wurde 1970 mit dem Speicherplatz E1 die Suche nach einem funktionserfüllenden Prinzip gefordert und bei Koch [Methodische Grundlagen des kreativen, innovativen Problem-Bearbeitungsprozess ISBN 9783757827656 S. 140] heißt es dazu „für anspruchsvolle …Problemstellungen. In diesem Fall ist ausgehend von der Suchfrage ein direkter, unmittelbarer Lösungsschritt oder „Gedankensprung“ zu kreativen Lösungen typisch“. Da es weniger auf Weiterentwicklungen oder gar nahe an der Optimierung liegenden Verbesserungen im internationalen Wettbewerb ankommt, sondern auf außergewöhnliche Kreativität (Vgl. dazu www.problemlösendekreativität.de) mit sogar möglichst disruptiven Erfindungen, ist diese Einengung nicht zielführend. Selbstverständlich kann so der Methodenvielfalt eine Begrenzung gegeben werden, aber nicht bei dem Finden von Möglichkeiten zur Problemlösung. Wenn selbst die Bundesregierung eine Mdr.-Investition vornimmt, darf das im Grundsatz richtige Anliegen dieser „Agentur für Sprunginnon-vationen“ [Stanke Koch:“ 50 Jahre Systematische Heuristik“ LIFIS 2021, S.194-196] nicht fehlen. Das konstruktive Prinzip, das mehr Raum lässt, als eine Analogie oder Kombination muss ein Primat behalten, sollen anspruchsvolle Lösungen entstehen und die werden zunehmend gebraucht. Das kann auch in der Medizintechnik nicht anders sein, wenn auch einige der Beispiele mehr Weiterentwicklungen zeigen.

In diesem Zusammenhang fällt auch auf, dass die Literaturliste und -hinweise dazu wichtige Quellen vermissen lassen, angefangen mit Programmbibliothek zur Systematischen Heuristik von Müller/Koch, Altshuller, den mit vielen sehr guten Büchern zur Kreativität mit vielen Auflagen die deutsche Kreativitätsliteratur dominierenden Zobel, die ins Internet transformierte Erfindungsmatrix zu TRIS . TRIS und v.a.m.

Das Kapitel Controlling kann vermuten lassen, dass weniger hochkreative Problembear-beitungsprozesse – naturgemäß mit geringer Vergleichbarkeit – als routinemäßige Weiterentwicklungen und Adaptionsprozesse die Basis für die recht detaillierten Forderungen und Vorgaben wären, die das Problem eines bei F/E-Prozessen typischen Risikos mindern wollen mit viel Statistik u.a. Aufwänden, obwohl die 5. Kreativitätsregel am Eingang anders sagt.

Zur Bildungsproblematik für Innnovationen, die viele gute Vorschläge bringt, sei ergänzt, die vorhandene deutsche Schulbildung kann das nicht leisten, sie scheitert schon an der Lesekompetenz. Vom Sport weiß man, der Sportunterricht bringt auch keine Weltklasse- Athleten hervor, dazu gehört ein exklusives Extrasystem, wenn man was erreichen will.

Abschließend noch ein Detail zu S.129. Natürlich kann eine größere Anzahl von Personen ein besseres Ergebnis abliefern, aber in der Wissenschaft und bei Neuerungen zählt nicht die Mehrheit der Meinungen, sondern ob das Ergebnis wahr ist. Man denke stets an die Erde als Scheibe, einer sagte anderes. Und wir tun gut daran, wenn wir das beachten gerade bei schwer einschätzbaren komplexen Prozessen (wie einem „menschgemachten“ Klimawandel), auch bei der guten „fünften Kreatvitätsregel“.

Prof. Dr. oec. habil. Klaus Stanke 17.05.2024

Januar 2024 Für die Zeit bis Juli 2024 wurde vom Admin eine fachliche Auszeit genommen

Januar 2024 Wir haben einen Beitrag von Dietmar Zobel bekommen „Kann es jemals Künstliche Kreativität (KK) geben?“ Siehe bei Beiträge.

Neues Buch zum Problembearbeitungsprozess

Wir unterbrechen mal schnell die Sommerpause, die bis Ende September reicht, weil von Prof. Dr. Peter Koch das Buch erschienen ist:

Methodische Grundlagen des kreativen, innovativen Problem-Bearbeitungs-Prozesses

als Heft Nr. 24 der Rohrbacher Manuskripte bei BoD Books on Demand Norderstedt, herausgegeben von Prof. Hans-Gert Gräbe LIFIS – Leibnitz-Institut für Interdisziplinäre Studien Berlin 2023. ISBN 9783757827656.

Zum Buch:

Der Autor ist wohl im deutschsprachigen Raum einer der erfahrensten Experten zur Theorie und Anwendung von Kreativitätstechniken und zur methodisch-systematischen Denk- und Arbeitsweise im Problembearbeitungsprozess. Bereits 1969 hat er an einer heuristischen Programmbibliothek, der damaligen Systematischen Heuristik, für kreative Arbeitsprozesse mit dem legendären Prof. Dr. Johannes Müller als Ko-Autor mitgewirkt. Danach hat er in den folgenden Jahrzehnte mitgewirkt bei der Entwicklung und Umsetzung der Erfinderschulen der DDR und der nationalen und internationalen Kreativitätstrainings-seminaren der Bauakademie der DDR, sowie später als Hochschullehrer des Fachgebietes „Entwicklung von Fertigungsmitteln und –Systemen und Montagautomatisierung“ und nachfolgend als wissenschaftlicher Unternehmensberater in kreativen Problemlösungsprozessen in der Wirtschaft gearbeitet und dabei ein methodisch-systematisches Verfahren zur Ermittlung der „Technischen Bonität“ von Unternehmen kreiert.

Auf der Homepage „problemlösendekreativität.de“ ist unter seiner bestimmenden Mitautorenschaft vor Jahren ein umfassender Beitrag zum Problemlösungsprozess erschienen. 2021 erschien das Buch „50 Jahre Systematische Heuristik“ von Stanke/Koch. Darin behandelt er ausführlich die „theoretischen Grundlagen und das Methodensystem der Systematischen Heuristik“.

Mit dem vorliegenden Buch wurden die Erkenntnisse, Ergebnisse und Erfahrungen zu den methodischen und systemwissenschaftlichen Grundlagen für den ganzheitlichen innovativen Problem-Bearbeitungs-Prozess aus seiner eigenen Tätigkeit und den vielfältigen Arbeiten der Fachwelt mit systemwissenschaftlicher Herangehensweise als „Methodische Grundlagen des kreativen Problembearbeitungsprozesses“  aufbereitet.  Die Zielsetzung dieses Beitrages besteht vor allem darin,  mit dem geschaffenen Fundus für die zukünftige Weiterentwicklung der Erfindungs-, Konstruktions- und Innovations-Methodiken  und vor allem für die Entwicklung eines allgemeinen, tragfähigen, effizienten, praktikablen, breit anwendbaren, jedoch fallspezifisch modifizierbaren, gut lehr- und lernbaren kreativen Innovationsmethodik  beizutragen.

In dem Beitrag wird unter Auswertung der bekannten wissenschaftlichen Arbeiten und gewonnen Erfahrungen von der These ausgegangen, dass es kein geeignetes ideales, allgemeingültiges, für die praktische Arbeit hinreichend konkretes und detailliertes Prozessmodell bzw. einen geeigneten Algorithmus für den kreativen Innovationsprozess gibt. Es wird jedoch herausgearbeitet, dass eine allgemeingültige kreative Innovationsmethodik  durch eine schöpferische Synthese von vier Komponenten und durch ein einheitliches Begriffssystem mittels einer methodisch-systematische Denk-und Arbeitsweise darstellgestellt werden kann. Die vier betrachteten Komponenten sind

  1. allgemeingültige Prozessmodelle für verschiedene methodische Zwecke, die durch eine optimale Abstraktion und Detailliertheit als Basismodelle für notwendige Modifikationen und Spezifikationen für konkrete Problemstellungen geeignet sind,
  2. die Gesetzmäßigkeiten, Wesensmerkmale und Regeln für den kreativen Problembearbeitungsprozess, in deren Abhängigkeit mit einer schöpferischen, methodisch-systematischen Denk- und Arbeitsweise die Modifikation,  Spezifikation und Konkretion für definierte Aufgabenklassen und bis hin zu konkreten Aufgabenstellungen möglich wird,
  3. die heuristischen Methoden zur Ausführung von Arbeitsschritten für die kreative Lösungsfindung, das innovative Erkennen und Präzisieren der zu lösenden Probleme und Aufgabenstellungen, sowie für die vielfältige Analysetätigkeit, Lösungskritik und Bewertungsvorgänge notwendig sind
  4. die systemwissenschaftlichen Merkmale von technischen Systemen auf Basis einer Theorie für technische Systeme (z.B. Verhalten, Verfahren mit Operation und Zustand, Wirksystem, naturgesetzliche Effekte, Funktions- und Gebildeprinzipien, Element, Kopplung, Anordnung), die fürdie Strukturierung und für den fortschreitenden Problem-Bearbeitungs-Prozess als  grundlegende „Bausteine“  mitbestimmend sind.

Es wird theoretisch dargestellt, dass die Prozessabläufe und damit auch die gesuchten Prozessmodelle durch drei grundlegende, methodisch relevante Übergänge geprägt werden. Der Übergang Ü 1 vom objektiven Problemsachverhalt über die erfinderische Aufgabenstellung bis hin zur abstrahierten Aufgabenstellung mit der Suchfrage für die Problemlösung. Der Übergang Ü 2, dem kreativen Schwerpunkt, vom zu erfüllenden Zweck bzw. der zu erfüllenden Funktion in Form einer Suchfrage zum erfüllenden Mittel, der gesuchten Problemlösung. Der Übergang Ü 3 von der Problemlösungsidee bzw. vom Lösungskonzept zur konkret gestalteten, detaillierten und verifizierten Lösung.

Im Beitrag werden bezogen auf die Übergänge für verschieden Zwecke drei Prozessmodelltypen mit verschiedener Ausprägung der Merkmale „Konkretion – Abstraktion, Detailliertheit und Allgemeingültigkeit“  unterschieden.

Modell-Typ 1 wird in den Innovationsprozess eingeordnet und durch drei komplexe Prozessstufen detailliert:

  1.  Problem- und Widerspruchsermittlungsprozess- sowie Findung der erfinderischen Aufgabenstellung
  2. Problemaufbereitungs- und Aufgabenpräzisierungsprozess
  3. Problemlösungsprozess

Im Beitrag wird hervorgehoben, dass für die Prozessstufen 1 und 2 in der Praxis und vielen Methodiken zu wenig Aufwand für methodisch- systematisches Arbeiten in diesen Stufen erfolgt und dass damit ein erhöhtes Risiko für schmerzhafte Verluste und Fehlentwicklungen durch vergiftete Aufgabenstellungen besteht und nach der man das Problem bzw. die Aufgabenstellung  nicht falsch sondern das „falsche Problem bzw. die falsche Aufgabenstellung“ löst. Deshalb ist es ein Schwerpunkt des Beitrages, das methodische Vorgehen, gestützt auf Arbeitsschrittfolgen, die Gesetzmäßigkeiten, methodische Hilfsmitteln, heuristische Prinzipien und Regeln, verbunden mit Erfahrungshinweisen, für die Prozessstufen 1 und 2 ausführlich, konkret und detailliert als methodische Anleitung  darzustellen.

Modell-Typ 3 ist wesentlich detaillierter, konkreter jedoch weniger allgemeingültig. Diese Model ist jedoch trotzdem noch ein allgemeines Prozessmodell mit Basischarakter. Es ist typisch für komplexe Problemstelllungen in der bedeutenden Aufgabenklasse „ Entwicklung neuartiger, innovativer antizipierter oder realer zweck- und funktionserfüllender technischer System und Prozesse“. Die Prozessstufe 3  des Modells „Problemlösungsprozess“ wird dabei durch vier Prozess-Phasen (Orientierung, Lösungsfindung, Gestaltung, Verifikation) und 7 Entwicklungsstufen strukturiert, in denen die Lösung von der Funktionsbeschreibung über die Suche nach dem geeigneten Verfahrens-, Funktions,- und Gebilde- Prinzip erfolgt, das davon ausgehend schließlich technisch konkret entworfen, gestaltet  und detailliert wird. Die Phasen und Stufen der Lösungsfindung werden ausführlich diskutiert, verbunden mit Erfahrungshinweisen.                                                                

Modell-Typ 2  ist geprägt durch immer wieder kehrende, invariante Arbeitsschritte für die  Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der kreativen Lösungsfindung im Problemlösungsprozess.  Er wird als allgemeingültig und repräsentativ für die Arbeitsschritte in allen Prozessphasen und Entwicklungsstufen des Problemlösungsprozess dargestellt.  Modell-Typ 2 ist mit seinen invarianten Arbeitsschritten auch gültig für die Lösungsprozesse aller Teilaufgabenstellungen, die bei komplexen Problem- und Aufgabenstellungen durch Zerlegen in verschiedenen Hierarchiestufen entstehen und bearbeitet werden. Modell-Typ 2 wird in diesem Kontext als „Problemlösungsmodul“ aufgefasst und genutzt.  Er ist mit den vorgängigen Prozessstufen 1 und 2 eng verknüpft. Sein engeres Ziel ist jedoch das Generieren von innovativen Lösungsideen und Lösungskonzepten und das anschließende Gestalten, Kritisieren, Verbessern und Auswählen der priorisierten Lösung in den jeweiligen Entwicklungsstufen des Lösungsprozesses. Die invarianten Arbeitsschritte werden inhaltlich, ergänzt  durch methodische Regeln und praktische Hinweise,  gründlich diskutiert. 

Es werden in einem weiteren Schwerpunkt, gemäß Komponente 2, die Gesetzmäßigkeiten, Wesensmerkmale und Regeln vertieft behandelt, die den konkreten Problemlösungsprozess prägen.  Es wird betont,  dass  die linear darstellten Prozessmodelle die Prozessabläufe für definierte Aufgabenklassen und vor allem für konkrete Problemsituationen durch ihre Abstraktion, Detailliertheit und Konkretion nur bedingt abbilden können. Es wird verdeutlicht,  dass die allgemeinen Prozessmodelle (Basismodelle) in der praktischen, fallspezifischen Anwendung erst dann wirksame methodische Werkzeuge sind, wenn ihre Modifikation mit den methodisch- systemwissenschaftlichen Grundsätzen, Wesensmerkmalen und Regeln  zur Gestaltung des  spezifischen Vorgehens erfolgt.

Die Notwendigkeit der Verknüpfung der Basismodelle mit den Grundsätzen, Wesensmerkmalen und Regeln wird mit dem Einfluss  folgender Merkmale auf verschiedene Prozessabläufe dargestellt und diskutiert:

  • die Art des zu lösenden Problems oder des zu entwickelnden Systems,
  • die verschiedenen Ausgangssituationen und Aufgabenarten für den Bearbeitungsprozess,
  • die drei methodisch grundsätzlich verschiedenen Lösungswege ,
  • die Komplexität der Systeme und die damit verbundenen Hierarchieebenen,
  • das Zerlegen – Konkretisieren – Synthese der Gesamtaufgabenstellung in Teil-Aufgabenstellungen, ihre Bearbeitung und folgende Synthese zum Gesamtsystem,
  • die mögliche Variantenbildung und Varianteneinschränkung
  • der Anspruch auf den Grad der angestrebten Neuerung,
  • das Anforderungsprofil an die Lösung sowie die Umstände der Bearbeitung, die gewollten und nicht gewollten Nebenwirkungen und die Einordnung in das übergeordnete System,
  • das verfügbare Wissen und der Wissensstand des Teams.

Durch diese Einflussgrößen auf den Prozess sind, bezogen auf die Abläufe der Basis-Prozessmodellen, wesentliche Änderungen der Prozessabläufe durch Vorgriffe, Auslassungen, Sprünge, Schleifen und quasi paralleles Arbeiten möglich und notwendig.

Als einen maßgeblichen Schwerpunkt für eine erfolgreiche kreative Innovationsmethodik werden, gemäß Komponente 3, die heuristischen Methoden für die Lösungsfindung, die Analyse, Bewertung von Alternativen sowie die Methoden zur Problemerkennung, Widerspruchsanalyse und Aufgabenpräzisierung mit ihrer fachgerechten, problemspezifischen Nutzung und ihrer treffenden Zuordnung zu den Prozessstufen, Prozessphasen, Entwicklungsphasen und Arbeitsschritten des Problembearbeitungsprozesses eingestuft. Trotzdem wird im Beitrag nur partiell  auf heuristische Methoden detailliert eingegangen, da sie umfassend mit Beispielen in der Literatur aufbereitet sind, z.B. in der Programmbibliothek für die Systematische Heuristik von J. Müller/P. Koch, in der ctc- Lehrbriefreihe der Bauakademie der DDR von Heyse, Busch, Koch, Preisler, im Handbuch Kreativitätstechniken von K. Stanke,  in  dem Handbuch-Innovationen erfolgreich realisieren von K.-H. Busch und vielen anderen.

Wichtig erschien es dem Autor, die wirksamsten heuristischen Methoden für die Lösungsfindung, die allgemeinen Analyse- und Bewertungsmethoden und die Methoden zur Problemerkennung, Widerspruchanalyse,  und Aufgabenpräzisierung, übersichtlich aufzulisten und ihre Anwendungsschwerpunkte hervorzuheben und davon ausgehend darzulegen, dass die heuristischen Methoden wie Bausteine in allen Prozessstufen, Prozessphasen, Entwicklungsstufen, Arbeitsschritten und allen Ebenen des Prozesses entsprechend ihrer Art und Zuordnung effektiv anwendbar sind.

Detailliert werden in dem Beitrag behandelt

  • einerseits die Methoden für die erfolgsentscheidende Vorbereitung der Lösungsfindung, vor allem für das Erkennen und Präzisieren der Probleme, Widersprüche und der innovativen Aufgabenstellung und
  • andererseits wichtige Lösungsfindungsmethoden und ihre Integration in die drei grundsätzlichen Lösungswege
    • Lösungsfindung für wenig komplexe Problemstellung mit Anspruch auf einen besonders hohen Neuheitsgrad.
    • Lösungsfindung für komplexere Problemstellungen ausgehend von ähnlichen Lösungen, die jedoch die hohen Anforderungen nicht erfüllen.
    • Lösungsfindung für komplexe Problemstellungen für grundlegend neue, noch nie dagewesene Systemlösungen.

Der Autor geht zusammenfassend davon aus, dass bei einer gezielten Weiterentwicklung Grundlagen und des aktuellen Standes in der Fachliteratur durch die geeignete Verschmelzung der vier Komponenten zu einer allgemeinen, tragfähigen, gut lehr- und lernbaren, kreativen Innovationsmethode führen kann durch

  • die Basismodelle die das grundsätzliche, modifizierbare „Basis-Gerüst“ des Prozesses und damit den roten Faden bieten,
  • die Gesetzmäßigkeiten und Wesensmerkmale, die es ermöglichen durch die aufgabenklassenspezifische und problemspezifische Modifikation der Prozessstruktur den Schritt zum „realen Prozess“ zu erarbeiten,
  • die heuristischen Methoden, die das „Fleisch“ zur der Prozess-Struktur sind und den Kern und Inhalt für den Lösungsfortschritts ermöglichen,
  • die systemwissenschaftliche Behandlung der Zwischenergebnisse des Prozesses, die im Allgemeinen die „methodisch-systematische Denk- und Arbeitsweise“ und im Besonderen die Kreativität bei der Lösungsfindung produktiv unterstützen kann. 

 Der Autor regt an, dass bei der Fortsetzung der Bemühungen für eine allgemeingültige Innovationsmethodik ein einheitliches Begriffssystem erarbeitet wird, dass in diesem Prozess eine weitere Präzisierung  der Grundlagen angestrebt wird und dass, gestützt auf die vier Komponenten, die optimale Innovationsmethode im Sinne der obigen Zielsetzung in interdisziplinären Teamarbeit generiert wird, und um damit die schon bestehenden aufgabenklassenspezifischen Methoden unter einem Dach  begrifflich konsistent zu erfassen. 

September 2023  Team mit Admin

22-09-22

Definition der Kreativität aktualisiert

In der befreundeten Homepage „www.probklemlösendekreativität.de“ wurde die Definitionen zur „Kreativität“ und „problemlösende Kreativität“ an den Stand der Wikipedia angepasst. Das haben wir übernommen auch in www.kreativitaet-techniken.de (siehe dort).

21.05.21

Einen Auszug aus der Statistik der Web-Seiten-Besuche

 

 

Gesamtüberblick für 1. bis 25.Mai 2021 Summe
hits (alle Requests) 7180 | 100%
Files 5284 | 73 %
Pageviews 2936 | 40 %
KBytes sent 201002 | 100%

Spitzenwerte 1. bis 25. Mai 2021 Maximum Durchschnitt
Hits / Tag 1492 am 16.05.2021 299
Gesendete Files / Tag 1140 am 16.05.2021 220
Pageviews / Tag 505 am 16.05.2021 122
Sessions / Tag 104 am 18.05.2021 56
KBytes sent / Tag 49873 am 16.05.2021 8375
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Im Juli 2021 neu erschienen:

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Dezember 2021:

Die neue Bundesregierung und die Erfinder

4. Quartal 2021: Carona und die neue Bundesregierung haben die letzten Monate des Jahres 2021 geprägt. Beides offensichtlich nicht zum Besten, wie das Koalitionspapier

FORTSCHRITT WAGEN, BÜNDNIS FÜR FREIHEIT, GERECHTIGKEIT UND NACHHALTIGKEIT“ verrät.

Meine einseitige (natürlich!) Recherche zu Erfinden und Kreativität zeigt ernüchternde Ergebnisse: Das die geforderten Innovationen auch Kreativität, eine dies bezüglich verbesserte Basis dringend angesichts des deutlichen Rückstandes bei der Patenthäufigkeit und -ergibigkeit z. B. gegen über China u.a. benötigen, kommt offensichtlich wie künftig der Strom „aus der Stechdose“? (wem eine technische Ausbildung fehle!) .

Auch Kreativität bzw. kreativ kommt als Begriff kaum vor: ist so nicht ganz richtig, denn allein als kritische Situation der künstlerisch-kreativen Welt in der Carona-krise wird es 7 x erwähnt (die kreativen Künstler sollen richtiger Weise gefördert und vor dem Untergang (!) geschützt werden) und einmal als „Kreativlabor“ bei den Schulen. Ob da auch die an sich richtige Förderung des Künstlerisch-kreativen gemeint ist, ist mir unklar, aber was ist mit der lebenswichtigen Kreativität in den nicht künstlerischen Bereichen, die für die Existenz der Gesellschaft  grundlegend ist. Das Erfindungswesen überhaupt? Von der problemlösenden Kreativität selbstverständlich(?) zu schweigen.

Ach, das wird schon irgend wie? In Deutschland haben wir kleiner als 100 000 angemeldete Patent pro Jahr (plus aus dem Ausland). Die Chinesen allein machen schon seit Jahren mehr als 1 Mio./a. Viel mehr als USA, Japan u.a. zusammen  und pro Kopf  ca. 2x > als Deutschland. Und gute!

Aber Kreativität zu fordern und zu fordern, ist nicht unser Ding. Wir wagen „Fortschritt“ beim Atom- und Kohleausstieg und wundern uns über andere, die das anders sehen. Und die Beiden würde den von diesen Strategen befürchteten Weltuntergang auch nicht aufhalten. Wenden wir uns wieder unseren Aufgaben mit nimmermüden Optimismus zu.

Ich, der Admin, meine, einige der richtigen Ziele fehlen. Nach dem Papier könnte das Land zwar grün werden, aber dass sollten wir nicht als den für Deutschland nötigen Fortschritt werten.

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